Wirtschaft und Weiterbildung 1/2023
Turnaround wurde geschafft DGFP
Kurz und Knapp ICF. Das deutsche Chapter der International Coaching Federation (ICF) hat einen neuen Vorstand. Daniel Hommel ist seit November 2022 neuer Präsident der ICF Ger many. Cristina Mühl und Anke Pau lick wurden in ihren Ämtern bestä tigt, neu in den Vorstand gewählt wurden Andrea Menzel, Thorsten Kocherscheidt, Ralf Cerna, Aneliya Manolova, Svetlana Shcherbinina und Jürgen Thiel. Geburtstag. Rolf Arnold feierte im November 2022 seinen 70. Geburtstag. Er gilt als Begrün der der Ermöglichungsdidaktik und des Emotionalen Konstruk tivismus. Arnold hat die syste mische Pädagogik von Anfang an entwickelt und wissenschaftlich begleitet. Er wirkte unter anderem als Professor an der TU Kaisers lautern. Remote Work. Knapp zwei Drit tel der vom Kienbaum Institut befragten Führungskräfte gaben an, dass das Führen aus der Ferne mit einer höheren Arbeitsbelas tung einhergehe. Besonders das mittlere Management fühlt sich stark überarbeitet. Dennoch führt aus Sicht der Führungskräfte kein Weg an neuen Arbeitsmodellen vorbei. Denn trotz der höheren Arbeitsbelastung werden Hybrid Work und Remote Work längerfri stig als effizient bewertet. Auch das noch. Im deutschen Bundestag fand Anfang Dezember 2022 eine Debatte über die Ver einbarkeit von Beruf und Privatle ben der Bundestagsabgeordneten um 23.30 Uhr statt. Der Grünenab geordnete Anton Hofreiter, der sich in der Vergangenheit immer wieder mit Kind im Parlament blicken ließ, sprach von einer „gewissen Satire qualität“, die von diesem kuriosen Nachttermin ausgehe.
Ralf Steuer führt seit 20 Mo naten als Geschäftsführer die Deutsche Gesellschaft für Per sonalführung (DGFP). Er hat die Organisation, die mehrere Reorganisationen durchlebte, stabilisiert. Jetzt wurde sein Vertrag vorzeitig um drei Jahre verlängert. Nach 20 Berufsjahren im Lufthansa-Konzern wechselte Steuer zur DGFP. Ihm und seinem Team ist es gelungen,
Turnaround ist geschafft. „Wir verzeichnen wieder steigende Mitgliederzahlen“, erläutert der Geschäftsführer mit erkenn barem Stolz. Die Mitgliederzahl liegt im Oktober 2022 bei 2.401 – das sind 1,4 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Davon sind 1.300 Firmenmitgliedschaf ten. Zum DGFP-Netzwerk ge hören damit mehr als 40.000 HR-Fachleute. Die positive Entwicklung führt Steuer auf mehrere Gründe zurück. Die circa 100 Erfahrungsaustausch gruppen bezeichnet er als das „Herzstück des Vereinslebens“. Die Teilnahme der Mitglieder an den „Erfa-Gruppen“ habe zugenommen, seit diese weit gehend virtuell stattfinden. Ein weiterer Grund sei das Veran staltungsprogramm, das „au ßerordentlich gut besucht“ sei.
Ruhe in die Organisation zu be kommen. Das war auch nötig, hatte die DGFP doch seit 2015 zwei Ortswechsel der Zen trale und damit verbundene Reorganisationen inklusive Personalabbau zu verkraften. Die Reorganisationen führten zu einem Mitgliederschwund. Beim Dienstantritt gab Steuer deshalb als Ziel „Binden und Gewinnen von Mitgliedern“ aus. Das ist ihm gelungen, der
Ralf Steuer. Dem Mitglieder schwund entgegengewirkt.
Foto: DGFP
Change-Prozesse frühzeitig kommunizieren „HUMAN-RELATIONS-MONITOR“
Wenn die Belegschaft nicht optimal in Change-Prozesse eingebunden wird, dann nimmt die Bindung der Mitarbeitenden an ihren Arbeitgeber merklich ab. Von denje nigen Personen, die einen starken oder sehr starken Wandel ihres Arbeitsumfelds wahr nehmen, gibt fast die Hälfte (48 Prozent) an, dass sich ihre Verbundenheit mit dem Arbeitgeber durch interne Veränderungen abgeschwächt habe. Dies betont der „Human-Relations-Monitor Arbeitswelt 2022“, der von der Beratungs gesellschaft Fink & Fuchs in Kooperation mit der DGFP und Civey erstellt wurde. Es wurden 2.500 Erwerbstätige und 1.000 Entscheider online befragt. Verschlechtert haben sich aus Sicht der Befragten vor allem die Arbeitsbelastung, das mentale Wohlbefinden und die interne Kommuni kation. Frauen nehmen deutlich stärker als Männer Verschlechterungen bei der Ar
beitsbelastung wahr (57 Prozent zu 50 Pro zent). Ähnliche Unterschiede gibt es beim mentalen Wohlbefinden: Auch hier neh men deutlich mehr Frauen (44 Prozent) als Männer (39 Prozent) Verschlechterungen wahr. Besser werden sollte unbedingt die „frühzeitige Einbeziehung der Betroffenen“ in die Veränderungsmaßnahmen. Das wünschen sich besonders stark die 18- bis 29-Jährigen (63 Prozent).
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wirtschaft + weiterbildung 01_2023
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