Wirtschaft und Weiterbildung 1/2023

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Sabine Prohaska

Gastkommentar Online-Coaching interaktiver machen

setzung für seine Nutzung ist ein Google Account, mit dem der Coach sich anmeldet und ein Board erstellt. Nach einer Bildschirmfreigabe kann der Coachee dabei zusehen, wie der Coach auf dem Whiteboard arbeitet. Alternativ kann der Coach das Jamboard über einen Link auch für den Coachee freigeben. Dann kann auch der Coachee darauf schreiben und zeichnen. Es gibt auch Bezahlvarian ten. Die bekanntesten sind Miro und Conceptboard. Eine Alternative zur Visualisierung à la Flipchart ist der Einsatz einer Dokumentenkamera. 3. Nutze den Raum Utensilien ausgestattet wurde. Deshalb sollten Sie, wenn Sie online coachen, mit dem Coachee zu Beginn kurz darüber sprechen, wie der virtuelle Raum technisch ausgestattet ist und welche Kom munikations- und Visualisierungsmöglichkeiten in ihm bestehen; außerdem darüber, wie der Coachee sich organisieren und was er bereithalten sollte. Besprechen sollten Sie mit ihm auch, ob er bei spielsweise in Nachdenkphasen oder bei Übungen, die er zunächst alleine macht, das Mikro und die Kamera ausschalten möchte. So entsteht nochmal Viele Coachs arbeiten in ihren Coaching-Sitzungen gerne mit Handouts oder kurzen Selbstchecks, die sie den Coachees in gedruckter Form zur Verfü gung stellen und die dann gemeinsam besprochen werden. In manchen Online-Tools wie Zoom gibt es die Möglichkeit, diese Dokumente dem Coachee spontan via Chat zu senden. Dies ist jedoch nicht bei allen Webinar-Plattformen der Fall. So empfiehlt es sich, zusätzlich eine digitale Pinnwand zu nutzen. Die Padlet-App bietet hierfür eine kostenfreie Basis variante. Der Raum, in dem das Online-Coaching stattfindet, ist kein realer Raum, der mit den für ein (Präsenz-)Coaching nötigen ein ganz anderer (Rückzugs-)„Raum“. 4. Verwende eine digitale Pinnwand!

Beim Coachen haben wir es, anders als im Training, meist nicht mit vorgefertigten Designs zu tun. Die professionellen Coachs beziehungsweise die als Coachs fungierenden Personen (Führungskräfte) lassen sich in der Coaching-Sitzung vielmehr auf ihr Gegenüber, den Coachee, und seine Themen stellung ein. Deshalb brauchen sie Methoden, die sie spontan und ohne große Vorbereitung nutzen können. Ich empfehle folgende kostenfreie sowie schnell und einfach einsetzbare Tools: Auch im Online-Coaching sind gute Visualisierungen sehr hilfreich. „ „ 1. Zeige digitale Bildkarten Bilder ermöglichen Zugänge zu inneren, unbewuss ten Prozessen und zu Gefühlen, für die uns oft die Worte fehlen, und unterstützen unsere Kreativität. Deshalb sind Bildkarten aus den Präsenz-Coachings nicht mehr wegzudenken. Bilder und Bildkarten lassen sich auch beim Online-Coachen gut nutzen. Deshalb biete ich auf der Webseite www.s-piv.at kostenfrei zwei Varianten von Bildern an. 1. Das Fotokarten-Set: Es umfasst 30 wirkungsstarke Fotos, die gezielt eingesetzt werden können, um zum Beispiel Reflektionsprozesse bei den Coa chees anzustoßen. 2. Das Impulskarten-Set: Es umfasst 25 Illustrationen, die mit Kurztexten wie „Nicht mit mir!“, „Alles wird gut“, „Schade“ versehen sind. Mit ihnen können die Coachees zum Beispiel Sachverhalte kommentieren und bewerten. 2. Nutze ein Online-Whiteboard Viele Coachs arbeiten bei Präsenz-Coachings gerne mit dem Flipchart, denn man kann prozessbeglei tend Visualisierungen erstellen. Im Online-Coaching wurde dieses Tool zu Beginn oft vermisst. Doch inzwischen gibt es hierfür kostenfreie Alternativen: zum Beispiel das Jamboard von Google. Voraus

Sabine Prohaska (www.seminarconsult.at) verfügt über langjährige Erfahrung in der Begleitung von Online-Trainings, Online-Coachings und E-Learning-Maßnahmen. Sie unterstützt Organisationen dabei, Online-Coaching-Prozesse umzusetzen. Ihre Train-the-Trainer-Maßnahmen wurden u.a. vom BDVT ausgezeichnet.

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